Ackerschachtelhalm – Equsetum Arvens L.

Ackerschachtelhalm – Equsetum Arvens L.

Gliederung, Strukturierung, Klarheit der Gedanken

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Das Wesen der Pflanze

Im Schachtelhalm sind diejenigen Kräfte verkörpert, die für eine klare Gliederung und Strukturierung des Denkens und Formbildeprozesses erforderlich sind. Schachtelhalm ist also bei all jenen Zuständen angezeigt, in denen die Fähigkeit zur Struktur- oder Formbildung geschwächt sind! Dies äußert sich zum Beispiel in unklarem Denken oder einem Mangel an Ordnungssinn oder Organisationstalent. Der Mangel kann sich aber auch im Gegenteil äußern, in der Abhängigkeit von starren Strukturen, Normen und Ordnungen.

Hervorzuheben ist auch die stärkende Wirkung des Schachtelhalm auf das Bindegewebe und das Skelett (besonders die Wirbelsäule), also auf diejenigen Organe, die unseren Körper strukturieren!

Der Ackerschachtelhalm sollte nur bei genauer Kenntnis selbst gesammelt werden! Am Besten im Frühsommer, wenn die Triebe sattgrün und frisch sind. Es dürfen auch nur die unfruchtbaren Triebe gesammelt werden.

Beim Sammeln schneidet man die Triebe kurz über dem Erdboden ab, hängt sie gebündelt an einem luftigen Ort auf. Sie sind erst dann gut getrocknet, wenn sich die Seitenzweige leicht abbrechen lassen!

 

Ackerschachtelhalm enthält viel Kieselsäure und hilft als Tee besonders rheumatischen Erkrankungen, bei chronischen Husten und stoffwechselbedingter Anschwellung der Beine. Er ist auch Bestandteil vieler Husten-, Rheuma-, Blasen, Nieren- und Blutreinigungstees.

Der Vorteil von Schachtelhalbtee zur Anwendung von Krankheiten der Niere und ableitenden Harnwege, besteht vor allem dass er zwar eine reiche Wasserdiurese ( vermehrte Ausscheidung von Wasser) auslöst, ohne dabei aber den Elektrolythaushalt zu beeinflussen oder gar zu verändern. Anwendungsgebiete sind also vor allem bei posttraumatischen oder statischen Ödemen, zur Durchspülung bei Harnwegsinfekten, bei Nierengriess und zur Bindegewebsreinigung. Weiters hilft er zur Prophylaxe von Osteoporose und zur Unterstützung bei einer Verformung der Wirbelsäule (Skoliose).

In der Volksmedizin verwendet man Ackerschachtelhalmtee auch zum Gurgeln und Mundspülungen bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum oder als Umschlag auf schlecht heilende Wunden.

 

Teezubereitung:

1-2 Teelöffel geschnittenes Kraut pro ¼ l Wasser entweder 12 Stunden lang im kalten Wasser ziehen lassen oder mit heißen Wasser übergießen und nach einer ½ Stunde abseihen. 3 Tassen pro Tag sollten über einen längeren Zeitraum getrunken werden.

 

Da die Kieselsäure des Ackerschachtelhalms auch über die Haut aufgenommen wird, wirken auch Bäder bei rheumatischen Krankheiten und Gicht lindernd. Dazu benötigt man 100g Kraut für ein Vollbad, das 1 Stunde in heißem Wasser ausgezogen und dann dem Badewasser zugesetzt wird.

 

Urtinktur = konzentrierter Kräuterauszug in Alkohol

Sie werden unverdünnt oder in Wasser gelöst eingenommen. Können aber auch für Wickel und Auflagen verwendet und Salben und Balsame tropfenweise zugefügt werden.

Um eine Tinktur herzustellen, lässt man die zerkleinerten frischen Kräuter in hochprozentigem Alkohol (Wodka) im Verhältnis 1:4 für 2 bis 3 Wochen ziehen. Nach dem Abfiltrieren gibt man die Tinktur in dunkle Flaschen und lagert sie an einem kühlen, dunklen Ort.

2-3x täglich 2-7 Tropfen in einem halben Glas Wasser einnehmen

Zur Osteoporose Prophylaxe sollen eine Teezubereitung und die Urtinktur im Wechsel eingenommen werden. Bei Langzeitanwendungen soll die Arznei intervallweise eingenommen werden: 4 Wochen Therapie – 2-4 Wochen Pause

 
Es ist so angenehm, zugleich die Natur und sich selbst zu erforschen, weder ihr noch dem eigenen Geist Gewalt anzutun, sondern beide in sanfter Wechselwirkung miteinander ins Gleichgewicht zu bringen. (Johann Wolfgang von Goethe)
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